In dieser Animation lassen sich die Trends der letzten 45 Jahre miterleben. Erfahren Sie, bei welchen Forschungsrichtungen der Schweizerische Nationalfonds über die Jahre Finanzierungsschwerpunkte gesetzt hat. Eine Analyse dazu finden Sie im Tab Interpretation.
Hier lässt sich mit Jahresverlauf nachverfolgen,
wie viele Publikationen der vom SNF finanzierten Projekte
letztendlich frei aufrufbar zur Verfügung standen - und wie viele
nicht.
Wechseln Sie mit der Auswahl zwischen den beiden Publikationsarten.
Fahren Sie mit dem Mauszeiger über die Grafik, um sich die Anzahl
Publikationen anzeigen zu lassen. Eine Analyse dazu
finden Sie im Tab Interpretation.
Legende Open Access:
Hier zeigt sich einerseits die
Publikationsproduktivität
der einzelnen
Forschungsrichtungen im Jahresverlauf und andererseits die freie
Verfügbarkeit der
Publikationen. Mit der Auswahl können Sie zwischen Open- und
Closed-Access Publikationen wechseln.
Eine Analyse dazu finden Sie im Tab
Interpretation.
Legende:
Hier wird für ein auswählbares Jahr dargestellt, welche Publikationsarten dass bei vom SNF unterstützten Projekten gewählt wurden. Fahren Sie mit dem Mauszeiger über die Grafik, um sich die Anzahl Publikationen anzeigen zu lassen. Eine Analyse dazu und die Bedeutung der verschiedenen Open Access Arten finden Sie im Tab Interpretation.
Wenn Forschung mit öffentlichen Mitteln finanziert wird, sollten die Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit auch kostenlos und einfach zugänglich zur Verfügung stehen - oder? Hört sich schlüssig an, ist in der Praxis aber überhaupt nicht zwingend der Fall. Forscher stehen im Konflikt zwischen einer Publikation in renommierten aber häufig kostenpflichtigen Fachzeitschrift, versus Open Source Publikation. Nicht immer liess sich das bisher vereinbaren. Darum haben die Hochschulen der Schweiz in einer nationalen Strategie beschlossen, dass alle mit öffentlichen Geldern finanzierten Publikationen ab 2024 frei zugänglich sein sollen. Open Access wird in der Schweiz und weltweit zum Standard. Der Schweizerische Nationalfonds fügt sich hier ein mit folgendem Ziel: Ab 2020 sollen 100% der Resultate der von ihm finanzierten Projekte in frei zugänglichen Publikationen oder Datenbanken sein (Quelle: SNF Statement Open Access Publications). Die Ersteller dieser Visualisierungen haben sich über diese grosse Ankündigung gefreut und sie zum Anlass genommen, die bisherige Entwicklung zu beleuchten. Dazu wurde visualisiert, zu wie vielen Open- und Closed Source Publikationen die vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Projekte geführt haben. Der Fokus lag dabei auf dem zeitlichen Verlauf, der Finanzierung, den Forschungsrichtungen und der Open Access Art.
Quelle: SNF Open Access Website
Gold Open Access:
Die Forschenden veröffentlichen ihre Resultate in OA-Zeitschriften und OA-Büchern, die sofort frei zugänglich sind. Beim diesem Weg leisten die Autorinnen und Autoren oft einen Beitrag an die Herstellungskosten. Der SNF bietet an, diese Kosten zu bezahlen. Die Unterstützung lässt sich über die digitale Plattform mySNF beantragen.Green Open Access:
Die Forschenden publizieren die Resultate in einer kostenpflichtigen Zeitschrift, legen ihren Artikel aber spätestens nach 6 Monaten in einer öffentlichen Datenbank ab. Für Bücher gilt eine Frist von 12 Monaten.
Bezug
In dieser Animation ist nicht direkt ersichtlich, wie viel Budget des Schweizerischen Nationalfonds in Open Access Publikationen floss. Es werden jedoch generelle Finanzierungstrends aufgezeigt, die nebenbei auch schön den Zeitgeist aufzeigen.Finanzierungstrends
Von 1976 (siehe Bild) bis 1986 bekam fast durchgehend die Forschungsrichtung Condensed Matter Physics die meisten Gelder, gefolgt von weiteren Zweigen der Physik, Chemie und Biologie. Naturwissenschaften dominierten, einzig die Ökonomie bekam zwischen 1980 und 1985 ähnlich viel Budget zugesprochen. Von 1987 bis 1995 waren der Reihe nach Structural Research, Clinical Enocrinology, Clinical Pathophysiology und dann Climatology hoch im Kurs. Danach bekam von 1996 bis 2000 die Forschungsrichtung Particle Physics ein Grossteil der Gelder zugesprochen. Ab 2000 ebenfalls stark und von 2005 bis 2010 sogar dominierend bei der Budgetverteilung war Clinical Immunology and Immunopathology. Ab der Jahrtausendwende wurde vermehrt in Projekte der Gesellschafts- und Sozialwissenschaften investiert. Von 2010 bis 2017 gab es keine absoluten Funding-Spitzenreiter mehr, das Budget wurde (zumindest in den Fachzweiten) ziemlich ausgewogen verteilt. Plasma Physics war häufig vorne anzutreffen. Ab 2017 sind keine Trends mehr ersichtlich, das liegt an der Datenstruktur und wird im nächsten Abschnitt näher erläutert.Datenqualität
Die wenigsten Datensätze werden über eine Zeitspanne von 45 Jahren auf dieselbe Art und Weise aktualisiert, auch dieser nicht. So können Finanzierungsschwerpunkte manchmal von der Bildfläche verschwinden aufgrund der Umbenennung oder Aufsplittung eines Projektgebietes. Dafür, dass sie gar nicht mehr erscheinen, sorgt ab 2017 die Interdisciplinary-Problematik: Der SNF weist einem Projekt seit spätestens 2017 die Forschungsrichtung Interdisciplinary zu, wenn es mehrere Forschungsrichtungen gleichzeitig umfasst. Beispielsweise ein Projekt von 2018 zur Entwicklung von Biomarkern umfasst die Richtungen Immunologie, Radiologie und Machine Learning. Das macht auf dem Papier Sinn, sorgt aber dafür, dass ab 2017 der Grossteil der Gelder zumindest für eine Trendanalyse nur noch über Umwege einer Forschungsrichtung zugewiesen werden kann.
Verteilung der Publikationen im Jahresverlauf
Open- wie Closed Access Bubble Graphen sind links-schief. Diese Verteilung zeigt ein exponentieller Anstieg der Publikationen bis 2016. Dieser Anstieg erklärt sich nur zu einem kleinen Teil aus der höheren Anzahl finanzierter Projekte und höherem Budget. Ab 2016 ist die Zahl der Publikationen rückläufig (aus der Analyse ausgenommen: Jahr 2020), das gilt für alle Hauptforschungsrichtungen. Das muss nicht zwingend schlecht sein, da Merkmale wie Publikationsgrösse und Qualität hier nicht sichtbar sind.Open vs. Closed Access Publikationen
Wie in der Visualisierung Anzahl Open Access Publikationen im Jahresverlauf klarer ersichtlich, übersteigt im Jahr 2019 die Anzahl Open Access Publikationen erstmals die Anzahl Closed Publikationen. Im Tab Open Access Publikationen ersichtlich: Die Closed Access Publikationen hatten ihren Peak im Jahr 2013 und seither schwinden sie immer rasanter. Sie machen Platz für die Open Access Publikationen. Letztere sind nicht dadurch auf dem, Überholkurs, weil sie rasant ansteigen, sondern einfach weil sie stagnieren bzw. nur leicht zurückgehen. Das Ganze möglich machte, wie in der Gegenüberstellung ersichtlich, ein mit nur 3 Jahre Verzögerung auf die Closed Access Publikationen einsetzender exponentieller Anstieg der Open Access Publikationen.Die Unterschiede bei den Hauptforschungsrichtungen
Unterschiede zwischen den Hauptforschungsrichtungen sind in der Visualisierung Open Access nach Forschungsrichtung zu erkennen. Sie sind primär geprägt durch die höhere Anzahl Gesamtpublikationen. Die meisten Publikationen aus SNF-finanzierten Projekten stammen von den Natur- und Ingenieurwissenschaften, gefolgt von Biologie und Medizin und zum Schluss Geistes- und Sozialwissenschaften (auf die Interdisziplinären Projekte wird in der Interpretation des Sankeys näher eingegangen). Diese bewegen sich mehrheitlich im Gleichschritt. Dennoch zeigt die Visualisierung, dass die Richtung Biologie und Medizin in den Jahren 2017 und 2018 punkto Anteil Open Access Publikationen den anderen davonzog. Während die anderen Hauptforschungsrichtungen leicht rückläufig waren und dann stagnierten, legte Biologie und Medizin temporär zu. Dies weist auf gute Initiativen hin zu dieser Zeit. Im Folgejahr (2019) konnten die anderen Forschungsrichtungen nachziehen.
Datenqualität
Vor dem Jahr 2008 sind die absoluten Publikationszahlen mit dem Access-Merkmal sehr klein, darum sind die älteren Zahlen mit Vorsicht zu geniessen. Die erfasste Gesamtpublikationszahl steigt dann in den beiden Folgejahren aber rasant. Die damals klar dominierenden No Access Publikationen sind entsprechend kein Zufallsprodukt der Datensätze, sondern waren Realität.Düstere Vergangenheit
Noch im Jahr 2010 (siehe erstes Bild) dominierten die No Access Publikationen, 3513 von insgesamt 4154 waren nicht öffentlich zugänglich. Ihr Anteil nahm von Jahr 2009 auf 2010 sogar leicht zu.Open Access Trend
Ab 2011 setzte ein stetiger Trend zu Open Access Publikationen ein. Lange nahm deren Anteil gleichmässig zu, bis er sich dann ab 2017 in grossen Sprüngen erhöhte.Mehr Open als Closed
Ab 2019 (siehe zweites Bild) gab es dann das erste Mal mehr Open Access Publikationen (3552) als Closed Access Publikationen (2297), und dies gleich deutlich. Seit 2017 ist ein starker Trend zu Gold Open Access zu erkennen (im Vergleich zu Green Open Access ). Zuvor waren Green und Gold Open Access Publikationen immer etwa ähnlich häufig.Website Publikation als Open Access Art
Im Sankey wird einen starken Rückgang der Website Open Access Publikationen ersichtlich. Falls dem so ist (und diese Publikationen nun nicht stattdessen als Unknown Type Publikationen in der Statistik erscheinen) begrüssen die Ersteller diese Entwicklung. Denn eine Publikation auf z.B. der Websites eines Instituts ist zwar Open Access, aber über die Jahre können solche Links ins Leere führen. Die Wartung dieser Links ist nicht garantiert, es könnte in manchen Fällen ein ungewollter Closed Access resultieren.Das Jahr 2020
In der ersten Jahreshälfte bestätigt sich die Fortsetzung des Open Access Trends. Dennoch wird der SNF sein selbst gesetztes Ziel von 100% Open Access Resultaten natürlich noch nicht erreichen. Es ist anzunehmen, dass dieses Ziel die Projekte (und deren Publikationen) ab 2020 betrifft und nicht die Publikationen von Projekten, die bereits vor diesem Stichdatum anliefen.Wie in den Interpretationen festgestellt, hat der Schweizerische Nationalfonds sein 100% Open Access Ziel auf das Jahr 2020 angesetzt - in den Zahlen wird sich das aber erst mit Verspätung niederschlagen. Dies aus dem in der Interpretation genannten Grund: Vom Sponsoring eines Projektes bis zur Publikation der Ergebnisse können einige Jahre vergehen. Deshalb schlagen die Ersteller vor, mit diesen oder ähnlichen Visualisierungen den Projektverlauf auch in den weiteren Jahren mitzuverfolgen. Ausserdem sollte weiterhin auf die Open Access Arten geachtet werden, es kann auch dort noch frappante Unterschiede geben.
Im Rahmen seiner Pflichten, informiert der Schweizerische Nationalfonds (SNF) die Öffentlichkeit über seine Förderungstätigkeit und veröffentlicht in seiner Forschungsdatenbank P3 Daten zu den von ihm geförderten Projekten, Personen und Publikationen.
P3 wird täglich aktualisiert. Sobald ein Beitrag freigegeben ist, werden die entsprechenden Daten in P3 veröffentlicht. Die Freigabe eines Beitrages fällt nicht notwendigerweise mit der Zusprache zusammen und kann zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt erfolgen, zum Beispiel, wenn vor Forschungsbeginn Genehmigungen erwirkt werden müssen.
Quelle | Daten/Inhalt |
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P3_PublicationExport | Publikationen (aus SNF-finanzierten Projekten) |
P3_GrantExport | Projekte (SNF-finanziert) |
Die P3 daten wurden zum grössten Teil mit R bereinigt. R wird allgemeint für statistische
Berechnungen verwendet, bietet aber seit einiger Zeit viele Hilfreiche Tools für Data Wrangling. Es war hier das
Tool der Wahl um auf effizientem Wege Daten zu Generieren, die von einer uns fremden Programmiersprache gelesen werden sollten.
Bild: R Logo
Roman Abegglen
Student MSc BetriebswirtschaftslehrePascal Stöckli
Student MSc Betriebswirtschaftslehre